Seit geraumer Zeit ist das Nepal Schulprojekt >>Zukunft für Kinder e.V.<< im staatlichen Behindertenheim in Jorpati/ Kathmandu unterstützend tätig. Bis dahin fand hier die letzten zehn Jahre keinerlei Entwicklung statt. Die Einrichtung ist heruntergekommen, die hygienischen Zustände katastrophal und eine individuelle Betreuung der Bewohner praktisch nicht vorhanden.
Unser Volontär Georg Mödinger, der einige Monate in Nepal in unseren Projekten tätig war und großes Interesse und Idealismus zeigte, hat sich nach seinem Aufenthalt in Dadikhot und in der Shelka Monestery, sowie nach seiner Reise nach Humla, ganz der Arbeit im Behindertenheim gewidmet.
Es ist unglaublich, was durch sein Engagement, Einsatz und seinem know how alles verändert wurde.
Eines der größten Projekte war die Komplettsanierung des Wassersystems in den zwei Gebäuden des Heims. Diese Sanierung bestand aus zwei Hauptpunkten. Erstens die Qualität des Wassers zu verbessern. Dies war dringend notwendig, da die Qualität manchmal so schlecht war, dass die Bewohner selbst vom Duschen Ausschläge bekommen haben. Von den immer wieder auftretenden Krankheiten, wie schwere Durchfälle, durch das verschmutze Trinkwasser ganz zu schweigen. Der zweite Hauptpunkt bestand darin, eine komplett neue Verrohrung durchzuführen, sowie ein ein zentrales Wasserspeichersystem einzuführen, da die alten Leitungen marode waren und das Auffüllen der verschiedenen Wasserspeicher mit mehreren Pumpen sehr aufwendig war. Dazu muss man wissen, dass in Nepal die Wasserversorgung der Gebäude mit großen Wassertonnen auf den Dächern funktioniert, welche immer wieder aufgefüllt werden.
Das erste der zwei Hauptziele wurde erreicht, indem ein großer Wasserfilter ins System eingebunden wurde, welcher das Wasser vorfiltert und es somit hautverträglich macht. Außerdem wurde ein Hochleistungsfilter in der Küche installiert, der das Wasser trinkbar filtert und es somit zum Kochen und sonstigen Einsätzen brauchbar macht. Zusätzlich wurde auch noch ein Wasserspender beschafft, an dem sich die Bewohner jederzeit ihre Trinkflaschen auffüllen können. Erneuerungen, welche von den Bewohnern mit riesiger Begeisterung und Dankbarkeit angenommen wurden. Denn damit wurde eine große Problemquelle in Sachen Hygiene und Gesundheit beseitigt.
Für das zentrale Wasserspeichersystem wurden alle Tanks auf das Dach des Zweitgebäudes im Behindertenheim gebracht. Nur hier ist die Statik des Daches für das Gewicht der Tanks ausreichend. Von hier aus wurden nun neue Wasserrohre in alle notwendigen Räume der zwei Gebäude gelegt, die das vorgefilterte Wasser der Tanks befördern. Die alten Rohre waren bereits in einem enorm maroden Zustand und immer wieder mussten sie an verschiedenen Stellen geflickt werden. Das gehört nun der Vergangenheit an. Das neue System wurde, genau wie das Filtersystem, von unserem befreundetem, nepalesischen Ingenieur Herr Prem geplant und zusammen mit Georg Mödinger umgesetzt.
Abgesehen vom neuen Wassersystem hat dasNepal-Schulprojekt außerdem einen Außenpavillon renoviert und nutzbar gemacht. Hier verbringen hauptsächlich die älteren und mental sehr angeschlagenen Bewohner ihren Tag. Bisher saßen sie auf einem kalten Betonboden! Sie aßen dort, verrichteten ihr Geschäft und wurden mit einem Schlauch abgeduscht (kalt). Ein Anblick und Zustand, der von Menschenwürde weit entfernt war. Das haben wir nun geändert. Die Seitenwände des Pavillons wurden mit Alurahmen und Kunststoffscheiben geschlossen und der Boden wurde durch spezielle Kacheln ersetzt, welche Wärme speichern und leicht zu reinigen sind. Zusätzlich wurde eine Duschecke eingerichtet in der es, dank neuem elektrischem Durchlauferhitzer, nun warmes Wasser gibt und an dem man die Körperhygiene in einer gewissen Privatsphäre durchführen kann. Zusätzlich wurden spezielle Toilettenstühle besorgt, welche die physisch und psychisch sehr angeschlagenen Bewohner vor Ort benutzen können.
Der Garten des Behindertenheims wurde in den letzten 10 Jahren leider mehr als Müllkippe statt als Erholungsraum genutzt. Berge von alten Windeln, Kathedern, Spritzen und normalem Hausmüll sorgten für einen nicht tragbaren Anblick und bargen natürlich auch ein riesiges Gefahrenpotential. Hier wurde von unserem Volontär Georg Mödinger und anderen Helfern ca. 800Kg Müll eingesammelt und die Oberfläche eben gezogen. Jetzt können hier wieder neue Gräser und Pflanzen wachsen und sich die Bewohner erholen.
Neben den großen Projekten gab es aber auch etliche kleine Verbesserungen. Zum Beispiel neue Vorhänge, da die alten einen nicht mehr beseitigbaren Geruch angenommen hatten und um den kalten Räumen etwas mehr Farbe zu verleihen. Es wurden eue Küchenutensilien angeschafft, um die Verpflegung der ca. 90 Bewohner zu erleichtern und vielerlei neue Hygieneartikel (wie z.B. Stuhlbeutel) für die Bewohner gekauft und für die Kinder Spiele und noch viele andere Dinge.
Zusätzlich zur Unterstützung des Heims durch Erneuerungen und Renovierungen hat das Nepal-Schulprojekt zusammen mit Frau Vöhringers langjährigen Freundin und Partnerin Lobsang Dolma begonnen, regelmäßig Volontäre in das Heim zu bringen. Diese kommen sowohl aus Deutschland als auch aus Nepal, was eine gewisse Regelmäßigkeit gewährleistet. Diese unterstützen die Belegschaft des Heimes in allen möglichen Aufgaben. Vor allem beschäftigen sie sich aber mit den Kindern des Heimes, denn eine intensive Betreuung durch die Pfleger ist leider nicht gewährleistet.
Neben Georg Mödinger waren Nina Köhler und Lena Peschke aus Ebersbach eine - wenn auch kürzere Zeit - in dem Behindertehim tätig und haben gesehen, wie wichtig unsere Arbeit und Unterstützung dort ist.
Das Behindertenheim in Jorpati ist eine staatliche Einrichtung und deshalb ist der Einfluss vom Nepal-Schulprojekt hier begrenzt. Trotz allem ist, für nepalesischeVerhältnisse, schon sehr viel geschehen und die Lebensqualität der Bewohner erheblich gestiegen. Das Nepal-Schulprojekt wird hier auch weiterhin dieses Ziel verfolgen und hat viel Unterstützung finanzieller Art z.B. von unsere Partner- Orgnaisation Sundar Sansar erfahren. So hoffen wir, das Leben der Bewohner dort in dem Heim durch kontinuierliche Unterstützung wesentlich verbessern zu können und den Menschen, die in Nepal ganz am Rand der Gesellschaft stehen
etwas mehr Lebensqualität geben zu können.