Liebe Nepalfreunde und Förderer,
seit zwei Wochen bin ich wieder hier in Ebersbach nach 5 langen Wochen in Nepal.
Viel hat sich in der Zeit in Nepal getan. Viele von Ihnen erinnern sich, dass ich vor 13 Jahren einen Kindergarten in Dadikhot neben der Dorfschule, die wir dort bauten, eingerichtet habe. Dieser Kindergarten musste in diesem Jahr total renoviert und überholt werden. Bedingt durch die Situation im letzten Jahr (die Erdbeben im April und Mai letzten Jahres) war eine Renovierung und Neugestaltung bitter nötig, um den Dorfkindern dort eine kindgerechte Unterkunft zu geben.
Angefangen vom Wellblechdach, das viele Löcher aufwies und durch die in der Regenzeit viel Wasser ins Haus lief, bis hin zum neuen Fußboden, abgehängten Decken, damit die Räume nicht mehr so hoch sind undzur Neumöbelierung wurde alles renoviert und erneuert.
Im Außenbereich wurden Regenrinnen installiert und eine große Wassertonne fängt nun das Regenwasser auf und durch den Wasserhahn kann das Wasser genutzt werden zum Hände- und Füßewaschen und zum Putzen.
Die Kinder bekamen neue Spielsachen, neue Matratzen, Kissen und Decken für die Mittagsruhe, die Tische wurden repariert und die bereits vorhandenen Holzstühlchen neu bunt gestrichen. Der Raum neben dem Kindergarten dient jetzt als Waschraum – Schüsseln, Zahnputzbecher, Zahnbürsten, Handtücher und Waschlappen wurden angeschafft und den Kindern täglich beigebracht, wie man sich sauber wäscht und die Zähne putzt.
Alle diese für uns selbstverständlichen Dinge lagen nach der Katastrophe in Nepal im Argen – man hatte wichtigere Dinge zu tun wie den Wiederaufbau der vielen Häuser zu organisieren und das tägliche normale Leben in den Familien wieder herzustellen. Darüber ist in Vergessenheit geraten, wie es in einem Kindergarten auszusehen hat.
Dank unserer Volontärin Nina Köhler aus Ebersbach, die ihr Sabatjahr dazu nutzt, Kindern in Nepal zu helfen und der jungen Volontärin Tabea Gutöhrlein aus Köngen ist es gelungen, diesen Kindergarten wieder zu einem Musterkindergarten zu machen und man sieht es den inzwischen viel sauberen Kindern an, wie sehr es ihnen gefällt und neben dem ständigen, in Nepal üblichen Lernen, hat Nina Köhler es geschafft , auch den Kindergärtnerinnen zu vermitteln, wie wichtig das Spielen für die Kinder ist.
Unseren Gesundheitsposten mit angeschlossenem Hospiz werden wir in nächster Zeit nicht bauen können, da neue Bestimmungen und Regeln zu erschwerten und stark verteuerten Bedingungen geführt haben.
In Humla dagegen sieht es anders aus. Die Region, die vom Erdbeben verschont geblieben ist, entwickelt sich weiter – man kann es unserer website entnehmen – unser Hostel wächst stetig und inzwischen sind über 300 Kinder dort oben in 3000 m Höhe dabei, in den nächsten Jahren ihren Highschoolabschluß zu machen. Dies alles haben sie dem Nepal –Schulprojekt zu verdanken, haben wir doch 2007 durch den großen Schülerlauf hier in Ebersbach über 21.000 Euro bekommen und konnten damit die ersten Räume bauen und wir haben in den Jahren danach immer weiter investiert und viele Dinge dadurch ermöglicht. Trotz dieser Entwicklung ist die Region weiterhin die Remote Aerea in Nepal.
Es gibt dort oben so gut wie keine ärztliche Versorgung und die Kinder werden nach wie vor im Stall geboren, da gebärende Frauen durch die Blutungen als unrein gelten. Das wollen wir ändern!
Wir werden ein Geburtshaus bauen, in dem schwangere Frauen unter einigermaßen hygienischen Bedingungen ihre Kinder zur Welt bringen können und versorgt werden. Die Pläne sind genehmigt und die Kosten werden von uns getragen. Wir werden sicherlich im September anlässlich unseres Nepalabends schon über Baufortschritte berichten können. Diese Hilfsmaßnahme wurde wohlwollend genehmigt und wir werden alles daran setzen, um den jungen Menschen Humlas, welche die Möglichkeit durch uns erhalten haben, eine Schule zu besuchen, auch die Möglichkeit haben werden, gesunde Kinder in einer hygienischen Umgebung zu bekommen, und dadurch die Baby- und Müttersterblichkeit gesenkt wird.
Unser Volontär Georg Mödinger, der gerade in Humla vor Ort ist, wird sicher auch über dieses neue Projekt berichten können am nächsten Nepalabend.
Dieses alles kostet viel Kraft, viel Zeit und viel Geld. Bitte bleiben Sie uns wohlgesonnen und unterstützen Sie uns weiterhin in unserer Arbeit, Kindern in einem Entwicklungsland eine bessere Perspektive zu geben.
Ich bedanke mich für Ihre Geduld und Zeit, diesen Artikel zu lesen und wünsche Ihnen eine frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr 2017.
Namaste und herzliche Grüße
Ihre
Astrid Vöhringer